Berlin Biotech – Innovationen für eine gesündere Zukunft

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Business Angels: Die stillen Helden der Startup-Finanzierung

Busines Angels sind eine der wichtigsten Finanzierungsquellen für Startups, vor allem in der frühen Phase, wenn klassische Venture-Capital-Investitionen oft noch nicht greifen. Doch wer sind diese Business Angels, und was zeichnet sie aus?

Was sind Business Angels?

Business Angels sind meist wohlhabende Privatpersonen, die ihr eigenes Geld in junge, innovative Unternehmen investieren. Anders als Venture-Capital-Firmen sind sie flexibler in ihren Erwartungen an den finanziellen Gewinn. Während Venture Capitalists auf hohe Renditen und Exits setzen, sind Business Angels oft bereit, in Startups zu investieren, ohne sofort auf eine Verzehnfachung ihres Investments zu bestehen. Dafür erwarten sie jedoch in der Regel eine persönliche Beziehung zu den Gründern.

Ein Business Angel kann zwischen 10.000 € und 2 Millionen € investieren und bringt häufig auch andere Angels ins Boot. Sie investieren über verschiedene Wege, wie etwa Equity (Eigenkapital) oder Convertible Notes (wandlungsfähige Darlehen). Viele Angels verzichten dabei sogar auf teure Anwälte und setzen stattdessen auf Standardverträge.

Warum wird man Business Angel?

Business Angels sehen ihr Engagement oft als Schnittstelle zwischen Geld verdienen und Freude. Für viele geht es nicht nur um die finanzielle Rendite, sondern auch darum, Teil der Reise eines Startups zu sein. Es ist ihr Weg, „etwas zurückzugeben“ und ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen. Darüber hinaus sind gute Anlagemöglichkeiten rar, und Business Angels investieren in Gründer, in die sie sich quasi „verlieben“ können.

Wie investieren Business Angels?

Business Angels agieren in der Regel individuell, arbeiten aber oft in Gruppen zusammen. Sie bevorzugen Startups mit Bewertungen unter 2-3 Millionen Euro und bringen oft weitere Angels mit ins Spiel, um die Finanzierung zu sichern. Dabei nutzen sie Förderprogramme wie den BAFA-Invest-Zuschuss, um ihre Investments zu unterstützen. In manchen Fällen schließen sich Business Angels zu einem sogenannten „Pooling“ zusammen, bei dem ein Angel stellvertretend für alle zeichnet.

Tipps für Gründer: Do’s & Don’ts

Do’s:

  1. Netzwerk aufbauen: Das richtige Netzwerk ist das A und O. Gehe zu Events, knüpfe Kontakte und pflege diese.
  2. Klare Erwartungen: Definiere, was Du von Deinen Business Angels erwartest. Sie sollten mehr als nur Geld bringen.
  3. Kommunikation: Schicke regelmäßige Updates, auch vor einem Investment.
  4. BAFA Invest: Informiere Dich über Zuschüsse und nutze diese aktiv.
  5. Langfristige Beziehung: Verstehe, dass ein Business Angel eine langfristige Beziehung eingeht und Du ihn effektiv nutzen solltest.

Don’ts:

  1. Zu geringe Bewertungen: Akzeptiere keine zu niedrigen Bewertungen.
  2. Anteile: Gib nicht mehr als 20% an Business Angels ab, falls Du später noch Venture Capital willst (optimal sind 12%).
  3. Angels als Co-Founder: Verwechsle Business Angels nicht mit Mitgründern.
  4. Egoistische Angels: Hüte Dich vor Angels, die nur ihren eigenen Vorteil im Blick haben.
  5. Vergiss sie nicht: Behalte Deine Angels im weiteren Verlauf Deiner Unternehmensreise im Blick. Sie können später wertvolle Beiträge leisten, sei es in Form von Rat oder einem Sitz im Beirat.

Nützliche Ressourcen für angehende Business Angels und Gründer die mehr über Angelinvestment erfahren wollen

  • „Loving Angels Instead“ Podcast
  • „20 minute VC“ Podcast
  • German Standards Institute: standardsinstitute.de
  • Ventures Ladies und Evangelistas Network
  • Prime Crowd
  • Liste der EiF-geförderten Angels: eif.org
  • BAFA Invest Programm: bafa.de

Business Angels können für Startups nicht nur eine finanzielle Starthilfe sein, sondern auch wertvolles Know-how und ein Netzwerk mitbringen. Für viele Gründer ist die Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Business Angels daher ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Erfolg.

Viel Erfolg bei der Suche nach Deinem perfekten Business Angel!

Venture Capital: Der Schlüssel zur Finanzierung von Biotech-Startups

Für Biotech-Startups ist die Finanzierung oft eine zentrale Herausforderung. Die Entwicklung neuer Medikamente oder Technologien ist extrem kostenintensiv und zeitaufwändig. Aufgrund des hohen Kapitalbedarfs ist Venture Capital (VC) oft der einzige realistische Weg, um ein Biotech-Unternehmen von der Forschungs- und Entwicklungsphase bis zur Marktreife zu bringen.

Warum Biotech-Startups auf VC angewiesen sind

Biotechnologische Innovationen, insbesondere im Bereich der Medikamentenentwicklung, erfordern langwierige und kostspielige Forschungsprozesse. Klinische Studien, behördliche Zulassungen und umfangreiche Entwicklungsarbeiten verschlingen enorme Summen, die ein junges Start-up eigentlich nie aus Eigenmitteln stemmen kann. Hier kommen Venture-Capital-Investoren ins Spiel. Sie stellen das notwendige Kapital bereit, damit Biotech-Startups ihre Produkte bis zur Marktreife bringen und in den Markt einführen können.

Venture Capital ist in der Biotech-Branche nicht nur eine Option – es ist häufig der einzige Weg, um den massiven Kapitalbedarf zu decken. Banken oder andere traditionelle Finanzierungsquellen sind meist zurückhaltend, da sie das hohe Risiko in den frühen Entwicklungsstadien der Biotech-Projekte scheuen. VCs hingegen sind darauf spezialisiert, in riskante, aber potenziell bahnbrechende Technologien zu investieren.

Der Weg zum Exit: IPO oder Übernahme

Die meisten Venture-Capital-Investoren planen ihren Ausstieg aus dem Unternehmen bereits von Beginn an. In der Biotech-Branche gibt es in der Regel zwei gängige Exit-Strategien: den Börsengang (Initial Public Offering, IPO) oder die Übernahme durch ein größeres Pharmaunternehmen.

Ein IPO ermöglicht es einem Unternehmen, auf dem öffentlichen Markt Kapital einzusammeln und gleichzeitig den Investoren den Verkauf ihrer Anteile zu ermöglichen. Diese Strategie bietet hohe Renditechancen, ist aber mit erheblichen Kosten und strengen Regulierungsauflagen verbunden. Nicht jedes Biotech-Start-up eignet sich für einen Börsengang, daher ist diese Option oft nur für Unternehmen relevant, die bereits einen signifikanten Erfolg in klinischen Studien und ein klares Wachstumspotenzial vorweisen können. In den letzten Jahren konnte man allerdings beobachten das Biotech Unternehmen immer häufiger, immer früher an die Börse gekommen sind. Ob dieser Trend allerdings anhält, ist schwer zu sagen.

Alternativ entscheiden sich viele Biotech-Startups für eine Übernahme durch ein großes Pharmaunternehmen. Pharmafirmen sind ständig auf der Suche nach innovativen Technologien und Medikamenten, um ihre Produktpipeline zu stärken. Eine Übernahme ermöglicht es dem Startup, Zugang zu den Ressourcen und Vertriebskanälen eines etablierten Unternehmens zu erhalten, während die VCs ihre Investition mit einer hohen Rendite zurückbekommen.

Warum VC für Biotech unverzichtbar ist

Aufgrund des hohen finanziellen Aufwands und der langen Entwicklungszeiten ist eine klassische Finanzierung über Eigenkapital oder Kredite für Biotech-Startups meist nicht praktikabel. VC-Investitionen sind daher für viele Unternehmen dieser Branche nicht nur eine Möglichkeit, sondern eine Notwendigkeit. Sie bringen das erforderliche Kapital und strategische Know-how mit, um Biotech-Startups auf ihrem Weg zum Erfolg zu begleiten. Gleichzeitig setzen VCs auf den Exit, sei es durch einen IPO oder eine Übernahme, um ihre Anteile mit Gewinn zu veräußern.

Für Biotech-Unternehmer ist es daher entscheidend, von Anfang an die Zusammenarbeit mit Venture-Capital-Gebern in Betracht zu ziehen und sich auf den möglichen Exit vorzubereiten. Denn am Ende kann genau diese Partnerschaft den Unterschied ausmachen, ob eine bahnbrechende medizinische Innovation es auf den Markt schafft.

Wie bestimme ich die Marktgröße? Ein Leitfaden für Gründer und Unternehmer

Die Marktgröße ist ein zentraler Bestandteil jeder Unternehmensstrategie. Sie gibt nicht nur einen Überblick über das Potenzial eines Marktes, sondern dient auch als wichtiger Indikator für Investoren und Stakeholder. In diesem Blogpost werden wir uns mit der Berechnung und Bedeutung der Marktgröße beschäftigen und zeigen, warum sie für Start-ups und etablierte Unternehmen gleichermaßen wichtig ist.

Was ist die Marktgröße?

Die Marktgröße wird oft als Total Addressable Market (TAM) bezeichnet und beschreibt den maximalen Umsatz, den ein Unternehmen erzielen könnte, wenn es 100% seines Zielmarktes abdecken würde. Es ist jedoch unrealistisch anzunehmen, dass jedes Unternehmen in der Lage ist, 100% eines Marktes zu erreichen. Daher wird der TAM oft in zwei weitere Kategorien unterteilt:

  1. Verfügbarer Markt (Available Market): Dies ist der Teil des TAM, den ein Unternehmen durch Marketingmaßnahmen erreichen kann. Es handelt sich um den Markt, der theoretisch erreichbar ist.
  2. Erreichbarer Markt (Obtainable Market): Der erreichbare Markt ist der Teil des verfügbaren Marktes, der tatsächlich das Produkt oder die Dienstleistung eines Unternehmens kauft. Dies ist die wahre Marktgröße.

Warum ist die Marktgröße wichtig?

Die Marktgröße ist entscheidend, um das Umsatzpotenzial eines Unternehmens zu bestimmen. Besonders Start-ups, die auf der Suche nach Investoren sind, sollten die Marktgröße sorgfältig berechnen. Denn Investoren, insbesondere Venture-Capital-Geber, erwarten oft eine Marktgröße von mindestens 1 Milliarde Dollar, um signifikantes Wachstumspotenzial zu sehen.

Die Marktgröße hilft auch dabei, fundierte Entscheidungen über die Zukunft eines Unternehmens zu treffen, indem sie zeigt, welche Marktchancen realistisch sind. Unternehmen können mit einer genauen Marktgrößenanalyse besser einschätzen, ob eine neue Produktidee Erfolg haben wird oder nicht.

Wie berechne ich die Marktgröße?

Es gibt zwei gängige Ansätze, um die Marktgröße zu berechnen: den Top-down-Ansatz und den Bottom-up-Ansatz.

1. Top-down-Ansatz

Beim Top-down-Ansatz beginnt man mit dem gesamten Marktvolumen und schätzt dann, wie viel davon auf das eigene Unternehmen entfallen könnte. Ein Beispiel: Wenn Sie ein neues Produkt im Bereich Wirbelsäulenimplantate entwickeln und weltweit jährlich 4 Milliarden Dollar für Wirbelsäulenimplantate ausgegeben werden, dann wäre Ihr TAM 4 Milliarden Dollar.

Um die verfügbare und erreichbare Marktgröße zu ermitteln, müssen Sie abschätzen, wie viel von diesem Markt Sie mit Ihrem Produkt gewinnen könnten. Dies hängt von der Qualität Ihres Produkts, der Stärke Ihrer Marketingstrategie und der Wettbewerbslandschaft ab.

2. Bottom-up-Ansatz

Beim Bottom-up-Ansatz beginnt man mit den spezifischen Kunden, die das Produkt oder die Dienstleistung benötigen, und multipliziert diese Anzahl mit dem durchschnittlichen Verkaufspreis pro Einheit. Dies gibt einen realistischeren Überblick über den Markt, den Sie tatsächlich erreichen können.

Beispiel: Wenn Sie wissen, dass jährlich 100.000 Patienten weltweit Wirbelsäulenimplantate benötigen und der durchschnittliche Verkaufspreis eines Implantats bei 10.000 Dollar liegt, dann wäre der TAM 1 Milliarde Dollar. Der erreichbare Markt hängt jedoch davon ab, wie viele dieser Patienten Ihr Produkt anstelle eines Konkurrenzprodukts wählen würden.

Kundeninterviews, Personas und Wettbewerbsanalysen können dabei helfen, realistische Zahlen zu ermitteln. Indem Sie das Verhalten potenzieller Kunden untersuchen, können Sie besser abschätzen, welchen Preis sie bereit sind zu zahlen und wie groß der Markt tatsächlich ist.

Weitere Überlegungen zur Marktgröße

Die Marktgröße hängt nicht nur von der Anzahl der potenziellen Kunden ab, sondern auch von der Marktdurchdringung (Penetrance) und dem durchschnittlichen Verkaufspreis. Eine genaue Berechnung der Marktgröße erfordert daher folgende Überlegungen:

  • Anzahl der Kunden: Wie viele potenzielle Kunden gibt es? Dies lässt sich durch Recherche in wissenschaftlichen Publikationen, durch Marktstudien oder durch Daten von Organisationen wie der WHO oder Statistika herausfinden.
  • Marktdurchdringung: Wie viele dieser Kunden werden Ihr Produkt anstelle von Konkurrenzprodukten kaufen? Dies hängt stark von Ihrer Marketingstrategie und der Sichtbarkeit Ihres Produkts ab.
  • Durchschnittlicher Verkaufspreis: Was ist der akzeptable Preis für Ihr Produkt? Diese Zahl sollte auch die Produktionskosten und den Wettbewerbspreis berücksichtigen.

Fazit

Die Berechnung der Marktgröße ist ein entscheidender Schritt für jedes Unternehmen, das auf der Suche nach Wachstum und Investitionen ist. Egal ob Sie einen Top-down- oder einen Bottom-up-Ansatz verwenden, das Ziel ist es, ein realistisches Bild davon zu bekommen, wie groß Ihr Markt wirklich ist. Je besser Sie den Markt verstehen, desto fundierter können Sie Entscheidungen treffen und Ihr Unternehmen auf den Erfolg vorbereiten.

Um Ihre Marktgröße zu berechnen, sollten Sie regelmäßig Marktdaten aktualisieren, Wettbewerber beobachten und sowohl bestmögliche als auch realistische Szenarien durchspielen. Eine sorgfältige Marktgrößenanalyse kann Ihnen nicht nur bei der Produktentwicklung helfen, sondern auch das Vertrauen von Investoren und Partnern stärken.

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