Das EXIST-Gründerstipendium gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Förderprogrammen für Unternehmensgründungen in Deutschland. Es unterstützt Studierende, Absolvent:innen und Wissenschaftler:innen dabei, ihre innovativen Geschäftsideen in marktfähige Unternehmen zu verwandeln. Mit finanzieller Unterstützung, Know-how und wertvollen Netzwerken wird den Gründer:innen der Weg in die Selbstständigkeit erleichtert. Doch was genau steckt hinter dem EXIST-Gründerstipendium, wer kann davon profitieren und wie funktioniert die Bewerbung? In diesem Blogpost geben wir einen Überblick über das Förderprogramm und teilen nützliche Tipps für angehende Gründer:innen.
Was ist das EXIST-Gründerstipendium?
Das EXIST-Gründerstipendium ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das gemeinsam mit dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wird. Es richtet sich an gründungsinteressierte Studierende, Absolvent:innen und Wissenschaftler:innen, die eine innovative, technologie- oder wissensbasierte Geschäftsidee verfolgen. Ziel ist es, Gründer:innen zu unterstützen, die aus einer Hochschule oder Forschungseinrichtung heraus starten möchten.
Das Stipendium bietet finanzielle Unterstützung für bis zu 12 Monate. Es deckt dabei nicht nur die Lebenshaltungskosten der Gründer:innen ab, sondern bietet auch eine finanzielle Unterstützung für Sachausgaben und Coaching-Leistungen. Konkret umfasst das Stipendium:
- 1.000 bis 3.000 Euro monatlich zur Deckung der Lebenshaltungskosten (abhängig vom Abschluss),
- bis zu 30.000 Euro für Sachausgaben, z.B. für Materialien, Geräte oder Patente,
- bis zu 5.000 Euro für Coaching und Beratungsleistungen.
Wer kann sich bewerben?
Das EXIST-Gründerstipendium richtet sich an Einzelpersonen oder Gründerteams, die an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen arbeiten oder in den letzten fünf Jahren einen Studienabschluss erlangt haben. Ein Fokus liegt auf technologie- und wissensbasierten Gründungsvorhaben, die ein signifikantes Innovationspotenzial bieten. Wichtig ist, dass die Gründungsidee noch in der frühen Phase ist und noch kein Unternehmen gegründet wurde.
Bewerben können sich:
- Studierende, die kurz vor dem Abschluss stehen,
- Absolvent:innen, die ihren Abschluss vor höchstens fünf Jahren gemacht haben,
- Wissenschaftler:innen, die an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen arbeiten.
Nicht förderfähig sind jedoch Gründer:innen, die ihr Unternehmen bereits gegründet haben oder deren Gründungsidee nicht primär technologie- oder wissensbasiert ist. Auch reine Unternehmensberatungen oder Franchise-Ideen sind ausgeschlossen.
Vorteile des EXIST-Gründerstipendiums
Das EXIST-Gründerstipendium bietet zahlreiche Vorteile für angehende Gründer:innen:
- Finanzielle Unterstützung: Die monatliche Förderung ermöglicht es den Gründer:innen, sich voll auf die Entwicklung ihrer Geschäftsidee zu konzentrieren, ohne sich Sorgen um ihren Lebensunterhalt machen zu müssen.
- Coaching und Mentoring: Gründer:innen erhalten Zugang zu erfahrenen Beratern und Coaches, die sie bei der Ausarbeitung ihres Businessplans, bei der Markteintrittsstrategie und bei rechtlichen Fragen unterstützen.
- Netzwerke: Über das EXIST-Programm bekommen Gründer:innen Zugang zu Netzwerken von Unternehmern, Investoren und anderen Gründern, die wertvolle Kontakte und Kooperationen ermöglichen.
- Reputation: Eine Förderung durch EXIST ist ein Qualitätssiegel, das potenziellen Investoren und Partnern signalisiert, dass das Gründungsvorhaben vielversprechend und innovativ ist.
Bewerbung und Ablauf
Die Bewerbung für das EXIST-Gründerstipendium läuft über die Hochschule oder Forschungseinrichtung, der die Gründer:innen angehören. Zunächst müssen sie eine Hochschule oder Forschungseinrichtung als sogenannten „Projektträger“ gewinnen, der sie während des Förderzeitraums unterstützt. Diese Institution ist dann für die Einreichung des Förderantrags beim Projektträger Jülich (PTJ) verantwortlich, der das Programm im Auftrag des BMWK betreut.
Der Bewerbungsprozess umfasst mehrere Schritte:
- Vorbereitungsphase: Die Gründer:innen entwickeln gemeinsam mit ihrer Hochschule oder Forschungseinrichtung einen detaillierten Businessplan, der die Innovation, das Marktpotenzial und die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Gründungsidee beschreibt.
- Antragstellung: Die Hochschule reicht den Förderantrag ein. In diesem Antrag müssen neben dem Businessplan auch Informationen zu den Gründer:innen und der geplanten Unternehmensstruktur enthalten sein.
- Prüfung und Entscheidung: Der Projektträger Jülich prüft den Antrag und entscheidet in der Regel innerhalb von 8 bis 12 Wochen über die Bewilligung des Stipendiums.
Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung
Ein gut vorbereiteter Antrag ist entscheidend für den Erfolg einer EXIST-Bewerbung. Hier einige Tipps, die angehenden Gründer:innen helfen können, ihre Erfolgschancen zu maximieren:
- Innovationsgrad hervorheben: Der Innovationsaspekt ist ein zentraler Bestandteil des EXIST-Programms. Es ist wichtig, klar zu zeigen, inwiefern die Gründungsidee eine technische oder wissensbasierte Neuerung darstellt.
- Marktpotenzial verdeutlichen: Neben der Innovation ist auch die Marktfähigkeit der Idee ein wichtiger Aspekt. Gründer:innen sollten daher ihre Zielgruppen klar definieren und die Marktchancen realistisch einschätzen.
- Team stärken: Ein starkes Gründerteam mit unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen erhöht die Erfolgschancen. Teams, die sowohl technische als auch betriebswirtschaftliche Expertise abdecken, werden oft bevorzugt.
- Unterstützung durch Mentoren: Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Mentoren und Coaches kann den Gründungsprozess enorm erleichtern. Viele Hochschulen bieten spezielle Unterstützungsprogramme an, die angehenden Gründer:innen zur Seite stehen.
Fazit
Das EXIST-Gründerstipendium ist eine hervorragende Möglichkeit für Studierende, Absolvent:innen und Wissenschaftler:innen, ihre innovativen Geschäftsideen in die Realität umzusetzen. Mit finanzieller Unterstützung, professionellem Coaching und einem breiten Netzwerk bietet das Programm optimale Startbedingungen. Wer die Voraussetzungen erfüllt und eine überzeugende Gründungsidee hat, sollte diese Chance unbedingt nutzen.
Quellen:
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